Sonntag, 21. Dezember 2008

Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian

Prinz Kaspian von Narnia" ist ein aufwendig produzierter Film mit vielen Schauwerten. Regisseur Andrew Adamson weiß offensichtlich genau, wie man eine sorgfältige Fantasy-Atmosphäre mit den richtigen Bildern zur richtigen Zeit aufbaut. Zugegeben, es ist kein Glanzstück. Es ist nichts, was sie als den Fantasy-Film schlechthin in Erinnerung behalten werden, weil er ganz einfach bewährte Motive benutzt und diese dann auch noch nach dem Standardprinzip großer Kinoepen zusammenstrickt. Die Neuentdeckung der Narnia-Welt plätschert dabei am Zuschauer vorbei, wie auf einer Wildwasserbahn in Disneyland. "Hey schaut mal, ein Zwerg, ein Dachs und ein Greif! Und dort, tanzende Bäume!" Verlassen die Attraktionen das Sichtfeld des Betrachters, sind sie auch schon wieder vergessen. Es gibt also nichts, was man wirklich als "stark", im Sinne von erinnerungswürdig, bezeichnen könnte. Die Vorlage von C.S. Lewis wurde wie für Literaturverfilmungen üblich dramaturgisch verändert, um den Film als solchen funktionieren zu lassen. Zum Beispiel gelangen die Pevensies nicht wie im Buch von einem ländlichen Bahnhof aus nach Narnia, sondern werden von einer städtischen U-Bahn-Station aus in die fremde Realität gezogen. Solche kleinen Eingriffe tun auch nicht weiter weh. Im Gegenteil: die Sequenz ist, so wie sie umgesetzt wurde, ein wahrer Hingucker. Um so mehr stören die weniger guten Leistungen der Hauptdarsteller. Die Kinder wirken aufgrund ihrer kindlich unbeholfenen Art auch ohne professionelle Gestik und Mimik glaubhaft. Ben Barnes hingegen erscheint uns als Prinz Kaspian völlig fehlbesetzt, da er es nicht schafft, seine Figur als Sympathieträger darzustellen. Sein ständiger Zwist mit Peter und die Liaison mit Schmollmund Susan erscheinen ebenso aufgesetzt wie gefühllos. Dass die deutsche Synchronisation ihm dann auch noch einen lächerlichen Spanisch-Akzent verpasst, hilft da auch nicht weiter. Unsere versuchte Flucht auf die englische Tonspur zeigte nur, dass ein Entkommen unmöglich ist. Auch dort ahmt Barnes Antonio Banderas nach, ohne Erfolg wohlgemerkt. Nur die Untertitel versprechen Erlösung.quelle:bluray-vision.de

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