Sonntag, 11. Januar 2009

Wissenwertes über Blu Ray

Woher kommt der Name Blu-ray?
„Blu-ray“ setzt sich aus den Wörtern „blue“ (blau) und „ray“ (Lichtstrahl) zusammen. Damit ist der blaue La­serstrahl gemeint, der die Informati­onen von der Disc liest. Bei DVDs ist der Laser rot. Das fehlende „e“ in „Blu-ray“ ist kein Fehler: Es wurde weggelassen, damit der Name „Blu-ray“ als Markenzeichen registriert werden konnte. Das ist mit alltäg­lichen Begriffen wie „blue“ nicht möglich.

Was kann die Blu-ray-Disc besser als die DVD?
Die Blu-ray-Disc ist genauso groß wie eine DVD, kann Filme aber in besserer Bild- und Tonqualität und mit viel mehr Extras speichern. Der Grund: Die Blu-ray-Disc (BD) hat gegenüber der DVD eine deut­lich höhere Speicherkapazität. Ähnlich wie bei der DVD können die Daten in mehreren Schichten auf die BD geschrieben werden. Eine BD mit einer Datenschicht fasst 25 Gigabyte (GB). Das ist rund fünfmal mehr als bei einer DVD. Eine BD mit zwei Datenschichten speichert so­gar bis zu 50 GB. Geplant sind Blu-ray-Discs mit bis zu vier Schichten und einer Kapazität von 100 GB. Die gesteigerte Kapazität macht es möglich, mehrere Stunden Film mit hochaufgelösten Bildern zu speichern. Im Vergleich zur DVD enthält das Bild einer Blu-ray bis zu fünfmal mehr Bildpunkte. Die Bilder einer BD zeigen deutlich mehr Details als DVD-Filme, etwa Glanzlichter, schärfere Kanten und feinere Hintergründe. Neben dem besseren Bild bietet Blu-ray auch neue Tonformate, die den Filmton noch sauberer und mit acht und mehr Kanälen wiedergeben. Außerdem ermöglicht die Blu-ray-Disc neue Funktionen. So sollen kleine Videospiele, in den Film eingeblendete Videokommentare vom Regisseur und der Internetzugang beispielsweise zu Fan-Seiten möglich sein.


Wie viele Filme gibt es bereits auf Blu-ray?
Viele DVD-Neuerscheinungen sind auch auf BD zu haben. Anfang März waren rund 340 Filme auf Blu-ray-Disc erhältlich – zu den meistgefragten zählen der Film „Ratatouille“ und die Dokumentation „Planet Erde“.

Hat die Blu-ray-Disc auch Nachteile?
Die Schutzschicht auf der Unter­seite der BD ist gerade einmal 0,1 Millimeter dick – bei der DVD sind es 0,6 Millimeter. Um die dünne Schicht gegen Kratzer zu schützen, ist sie besonders gehärtet. Ob das wirksam gegen Kratzer und Aussetzer bei der Wiedergabe ist, muss sich im Alltag erst zeigen.


Gibt es Blu-ray-Rekorder?
Ja, viele Modelle, aber nur außerhalb Europas. In Japan sind BD-Rekorder von Sharp, Sony und Panasonic erhältlich. In Deutschland gibt es seit März den ersten Blu-ray-Rekorder. Der Harman Kardon „AVC-600“ kann HDTV (per Kabel oder Satellit) auf Blu-ray aufneh­men. Allerdings kostet das Gerät 4.200 Euro. BD-Brenner für den Ein­bau in Computer sind bereits ab 300 Euro zu haben. Sie erfordern allerdings einen sehr leistungsstar­ken PC und Spezial-Software.




Lassen sich Blu-ray-Discs kopieren?
Blu-ray-Discs haben den Ko­pierschutz AACS (Advanced Ac­cess Content System). Der arbeitet mit einem 128-Bit-Schlüssel – ein Zahlencode mit 39 Stellen. Zum Vergleich: Beim DVD-Ko­pierschutz (CSS) sind die Daten nur mit 40 Bit verschlüsselt (ein drei­zehnstelliger Schüssel). Je mehr Stellen die Schlüssel haben, umso mehr Schlüssel gibt es und umso schwieriger ist es, ihn zu knacken. Dennoch gibt es im In­ternet schon die ersten Pro­gramme. Es ist aber gesetzlich ver­boten, damit einen Blu-ray-Film zu kopieren.

Ist jeder Fernseher für Blu-ray geeignet?
Damit Sie die hohe Bildauflö­sung von Blu-ray-Filmen sehen kön­nen, brauchen Sie einen Fernseher oder Videoprojektor mit dem „HD-ready“-Logo. Ideal sind TV-Geräte mit mindestens einem Meter Bild­schirmdiagonale, damit die feinen Details nicht untergehen. Besser noch sind Flach-TVs und Projektoren, die eins zu eins die vollständige Bildauflösung der Blu-ray-Disc mit 1920x1080 Bildpunk­ten anzeigen. Diese Geräte können das Logo „HD-ready 1080p“ tragen. Die Bezeichnung „Full-HD“ ga­rantiert dagegen nicht, dass die Blu-ray-Bilder verlustfrei wiederge­geben werden!

Was braucht man, um den Blu-ray-Ton wiederzugeben?
Im einfachsten Fall schließen Sie den Blu-ray-Player mit einem HDMI-Kabel am Fernseher an. Dann hören Sie den (Stereo-)Ton über die TV-Lautsprecher. Außer­dem haben Blu-ray-Spieler Stereo- Ausgänge für die HiFi-Anlage. Eine weitere Möglichkeit: Sie schließen den Blu-ray-Player wie einen DVD-Spieler per Digitalkabel an einen AV-Receiver an. So genießen Sie Heimkinoton (Dolby Digital und DTS). Bei der BD kommen außerdem vier neue Tonformate zum Einsatz: Dolby Digital Plus, Dolby True HD, DTS HD und DTS HD Master. Der Vorteil: etwas feinerer Klang und bis zu sieben Tonkanäle plus Bass-Tonspur (7.1). Die DVD muss sich mit 6.1-Ton begnügen. Für die Wie­dergabe der neuen Formate gibt es vier Möglichkeiten:

• Sie verwenden einen AV-Recei­ver, der über seinen HDMI-Eingang das Tonformat „PCM Multichan­nel“, „PCM 5.1/7.1“ verdaut. Das können viele AV-Receiver mit HDMI-Eingängen. Den Blu-ray-Spieler schließen Sie per HDMI-Kabel an und stellen den Aus­gang im Menü auf „PCM“. Das klappt bei einigen Geräte­kombinationen aber nur mit 5.1-Ton und nicht mit allen Ton­formaten. Davon abgesehen bleibt die Tonqualität unver­fälscht.

• Sie verwenden einen AV-Receiver, der selbst die neuen Tonformate entschlüsselt und schließen den Blu-ray-Spieler wiederum per HDMI-Kabel an (Menüeinstellung „Bitstream“). Bis jetzt können aber erst wenige AV-Receiver die neuen Tonformate entschlüsseln. Außerdem fehlt der Ton von Einblendungen, wenn Sie etwa Audio-Kommentare aufrufen.

• Eine bequeme Lösung sind Komplettanlagen mit Blu-ray-Spieler und Boxenset. Die BD-Komplettanlagen „SC-BT100“ von Panasonic und „HT-BD2“ von Samsung kosten jeweils circa 1.500 Euro.

• Sie haben einen AV-Receiver mit analogen 5.1- oder 7.1-Toneingängen. Dann brauchen Sie einen Blu-ray-Spieler mit entsprechendem 5.1- oder 7.1-Ausgang. Die Umwandlung der Tonformate übernimmt der BD-Spieler und überträgt die Signale analog zum AV-Receiver. Nachteil: Verkabelung und erste Einrichtung sind umständlich.


Gibt es einen Ländercode auf BD?
Ja. Wie bei der DVD soll auch bei der Blu-ray-Disc ein Regionalcode verhindern, dass etwa eine in den USA gekaufte BD auf europäischen Abspielgeräten läuft. Der Grund: In den USA erscheinen einige Blu-ray-Discs, bevor der Film in europä­ischen Kinos läuft. So könnte eine Import-BD deutschen Kinos das Ge­schäft verderben. Die Aufteilung der Welt in Regi­onen unterscheidet sich jedoch von DVD. So gibt es nur noch drei Regionen, darunter „B/2“ für Afrika, Australien und Europa.

Können Blu-ray-Player auch CDs und DVDs abspielen?
Alle Blu-ray-Player können Musik-CDs und DVD-Filme abspie­len. Die DVD-Wiedergabe über den digitalen Videoausgang HDMI ist bei manchen Geräten sogar sehr gut: Die meisten Geräte, die derzeit auf dem Markt sind, rech­nen die DVD-Auflösung (720x576 Bildpunkte) bis auf 1080p (1920x1080) hoch. So wirken DVD-Filme detaillierter und kontrastrei­cher als bei der Wiedergabe mit einem einfachen DVD-Spieler.

Reizen die aktuellen BD-Player das neue Filmformat voll aus?
Einige BD-Player können die neuen Tonformate nicht digital oder nur in ein anderes Format (PCM) gewan­delt ausgeben. Je nach angeschlos­senem AV-Receiver hören Sie dann den Ton nicht in voller Perfektion. Bei welchen Geräten das so ist, erfahren Sie in der ausführlichen Testtabelle von AUDIO VIDEO FOTO BILD. Außerdem kommen Player, die Film-Extras aus dem Internet laden, erst in den nächsten Monaten auf den Markt. Eine spätere Aktualisie­rung der aktuellen Geräte wird nicht immer möglich sein. Abgesehen von diesen beiden Merkmalen sind die derzeitigen BD-Player voll einsatzbereit.

Fazit
Die Blu-ray-Disc bringt nie zuvor gesehene Bildschärfe und feinste Details auf den Fernseh­schirm. Gerade mit großen LCD- oder Plasma-TVs kommt es zu einem wahren Aha-Erlebnis. Einzig der (noch) recht hohe Preis bringt Filmfans ins Grübeln.quelle:computerbild.de

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